Als Gegenentwurf zum Digitalen und Artifiziellen erlebt das Handwerk der Keramik ein beachtliches Comeback. Doch die Sehnsucht nach dem Handgemachten ändert nur wenig daran, dass der Grossteil unserer materiellen Welt weiterhin aus gleichförmigen, maschinell hergestellten Dingen und ermüdend perfekten Oberflächen besteht. Was fehlt, ist Raum für geglückte Missgeschicke und gelungene Fehler.
Traditionell wird der industrielle Produktionsprozess der Extrusion zur Fertigung von Strangkörpern in der Baukeramik genutzt, so etwa zur Herstellung von Backsteinen. Various Press adaptiert diesen Prozess: Weicher Ton wird durch präzise Metallschablonen gepresst. Gezielte experimentelle Eingriffe erweitern das Verfahren und lassen individuell geprägte, serielle Objekte entstehen.
Bei den Artefakten bleibt der lebendige Charakter des Materials Tons im Produktionsprozess erhalten. Das entwickelte Verfahren lässt sich nicht nur um neue Anwendungen erweitern, sondern auch skalieren. Die gezeigten Stücke finden in Form von Einzelobjekten wie Vasen sowie als Teile eines grösseren Ganzen z.B. als Wandverkleidungen Einsatz und zeigen damit, welchen ästhetischen Ausdruck seriell-individuelle Gestaltung haben kann.